Die
Feuerwehr Oestrich kann auf ihr 100-jähriges Besten im Jubiläumsjahr
2006 vorausblicken.
Wenn eine Gemeinschaft ihre freiwillige Einsatzbereitschaft in Not
und Gefahr bewiesen hat, so bedeutet diese Tatsache für die Bevölkerung:
"Wir können uns auf die braven
Männer im blauen Rock voll verlassen!"
100 Jahre hindurch ist die Oestricher Löschgruppe eine Schutztruppe
vor Feuersgewalten und Katastrophen. In vielen Jahrzehnten haben
die Kameraden der Feuerwehr ihre fachlichen Kenntnisse für ihre
erfolgreichen Einsätze und die wichtige funktionierende Zusammenarbeit
in unzähligen Übungsstunden trainiert. Sie haben stets ihre Pflicht
weit über das Soll des Alltags als eine gemeinsame Aufgabe erfüllt.
Der Dienst am Nächsten ist für die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen
stets eine Selbstverständlichkeit. Der umfangreichen Geschichte
der Wehr ist zu entnehmen, dass in den 100 Jahren nur wenige Wehr-
und Löschgruppenführer die Oestricher Löschgruppe leiteten:
1906 bis 1934 Brandmeister Fritz Schulte
1934 bis 1946 Brandmeister Karl Krumme
1947 bis 1965 Hauptbrandmeister Gustav Geitmann sen.
1965 bis 1976 Hauptbrandmeister Gustav Geitmann jun.
Im Jahre 1976 wurde Brandmeister Alfred Holzrichter nach
dem plötzlichen Tode von Gustav Geitmann jun. kommissarischer Löschgruppenführer,
der aber nach kurzer Amtszeit verstarb. Nun musste ein neuer Führungswechsel
vorgenommen werden. Brandabschnittleiter Hans Wawrzyniak
wurde neuer Oestricher Löschgruppenführer von 1976 bis 1982. Er
bleib aber Brandabschnittleiter West und damit zuständig für den
Bereich der ehemals eigenständigen Stadt Letmathe (heute Bezirk
des LZ 3 und LZ 4).
Neuer Feuerwehrchef wurde im Jahre 1982 Oberbrandmeister Jürgen
Schulte-Beckmann. Am 19. März 1986 wurde die Freiwillige Feuerwehr
Oestrich zu einem Flächenbrand an der Autobahn A46 gerufen, wobei
es zu einem tragischen Ergeignis kam. Währen des Einsatzes brach
der Löschgruppenführer zusammen. Mit dem Rettungswagen wurde Jürgen
Schulte-Beckmann in das Letmather Marienhospital gebracht. Die kommissarische
Leitung der Oestricher Löschgruppe übernahm vorübergehend wieder
Hans Wawrzyniak.
Im Oktober 1990 wurde Oberbrandmeister Jochen Vieler als
neuer Oestricher Löschgruppenführer in sein Amt eingeführt. Er leitete
die Oestricher Wehr bis 1993, wo er sich aus persönlichen Gründen
aus dem aktiven Feuerwehrdienst zurück zog.
Als sein Nachfolger wurde 1993 Unterbrandmeister Udo Ettemeyer
komissarisch zum Löschgruppenführer ernannt. Währen seiner Amtszeit
kam es zu zwei Großbränden in Oestrich: Am 15.04.1996 wurde in der
Firma Holz Müller die gesamte Fertigungshalle durch einen Grossbrand
zerstört, am 28.10.1997 fielen bei Schweissarbeiten in der Firma
Intebett Vieler KG die Hälfte der Produktionsstätten und das Wohnhaus
des ehemaligen Löschgruppenführers einem Grossfeuer zum Opfer.
Im Jahr 2000 übernahm Hauptbrandmeister Michael Ettemeyer
das Amt seines Vaters als neuer Löschgruppenführer der
Löschgruppe Oestrich. Er leitete die Oestricher Wehr bis Juni
2005.
Als Nachfolger übernahm im Juni 2005 Hauptbrandmeister Jörg
Berge die Führung der Oestricher Wehr. In der Nacht vom
22.07.2009 kam es bei der WEKA-Destillation GmbH im Gewerbegebiet
Sümmern-Rombrock zu einer folgenschweren Explosion. Der anschliessende
Grossbrand zerstörte die gesamte Produktionsstätte des
Unternehmens.
Im
April 2010 übernahm Brandinspektor Ingo Dahmen neben
seinem Amt als Zugführer kommissarisch die Leitung der Löschgruppe
Oestrich. Am 11.09.2010 wurde Brandmeisterin Verena Berge
zur ersten Löschgruppenführerin in der Stadt Iserlohn
gewählt und übernahme im Oktober 2010 die Leitung der
Oestricher Wehr.
Quelle: Originaltext stammt aus der Festschrift
zum 85-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Löschgruppe Oestrich.
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